Für Auge, Ohr und Herz

Für Auge, Ohr und Herz

Vernissage der Heilsarmee-Ausstellung "Werte leben". / Vernissage de l’ex­po­si­tion ar­tis­tique de l’Ar­mée du Sa­lut «Vivre nos va­leurs»
Vernissage der Heilsarmee-Ausstellung "Werte leben". / Vernissage de l’ex­po­si­tion ar­tis­tique de l’Ar­mée du Sa­lut «Vivre nos va­leurs»
© Alexander Egger / Limitierte Rechte

Am Freitag eröffnete die Heilsarmee im Tramdepot Burgernziel Bern ihre Kunstausstellung „Werte leben“ mit einer Vernissage.

Die Heilsarmee steht für viele Dinge und nicht zuletzt auch für Kunst. Derweil die Präsentation von Kunstwerken ein Novum ist, stellt Musik einen Grundpfeiler dar. So war die Vernissage der Kunstausstellung „Werte leben“ auch mit akustischen Juwelen gespickt: Der Gemischte Chor des Korps Bern unter dem Dirigat von Michel Sterckx, mit Armand Cachelin am Piano, setzte überwältigende musikalische Akzente.

Überwältigend auch „die Vielfalt, der Ideenreichtum und das künstlerische Können“ der ausgestellten Kunstwerke, so Oberstleutnantin Marianne Meyner (CEO) in ihrer Eröffnungsrede. Die Kunstschaffenden sind nicht etwa Profis, sondern Mitglieder, Mitarbeiter, Freiwillige und Klienten der Heilsarmee Schweiz, Österreich & Ungarn. Alle waren eingeladen, einen der sieben christlichen Werte künstlerisch darzustellen, auf welchen die Arbeit der Heilsarmee gründet: Würde, Hoffnung, Freiheit, Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Verantwortung und Versöhnung.

Ein General macht Mut
In seiner Rede skizzierte Daniel Röthlisberger, Direktor des Sozialwerks, kurz die Entstehungsgeschichte der Kunstausstellung. Die Initialzündung war eine Aussage des Internationalen Leiters der Heilsarmee, General André Cox (heute im Ruhestand). Dieser hatte am Inklusionstag 2018 festgestellt, wie gross die Kreativität innerhalb der Heilsarmee sei. „Das habe ich mir gemerkt!“, so Röthlisberger.

Wenig später erarbeitete das Sozialwerk die Leitlinien Christliche Soziale Arbeit, die auf ebendiesen sieben christlichen Werten fokussieren. „Um wichtige Dinge zu reflektieren, lassen wir Karten drucken – das hat bei uns Tradition“, erläuterte Daniel Röthlisberger. Und so war die Idee des Kunstwettbewerbs geboren: „Sieben Werte, sieben Karten. Und Inklusion ist, wenn alle mitmachen.“ Dass allerdings über 100 Werke eintreffen würden, war für die Organisatoren dann doch eine schöne Überraschung. Die Kunstausstellung im Tramdepot Burgernziel Bern zeigt nun rund 70 der eingereichten Kunstwerke.

Werte in die Welt hinaustragen
Mit Spannung wurde an der Vernissage die Bekanntgabe der Namen erwartet, denn die sieben Gewinnerwerke waren von der Jury in anonymisierter Form gewählt worden. Gewonnen haben Maurice Vaucher mit Würde und Hoffnung, Andreas Zbinden mit Freiheit, Sonja Rueff mit Nächstenliebe, Giovanni Di Carlo mit Gerechtigkeit und Alain Klarer mit Verantwortung und Versöhnung.

Nachdem Marianne Meyner und Daniel Röthlisberger der Gewinnerin und den Gewinnern unter dem Applaus des Publikums kleine Preise überreichten, verlasen Fabienne Rohrbach (Assistentin der Geschäftsleitung) und Majorin Claude-Evelyne Donzé (Assistentin Abteilung Evangelisationswerk) die Beschreibung des jeweiligen christlichen Werts in Deutsch und Französisch.

Mit den Fotos der Gewinnerwerke liess das Sozialwerk in beiden Sprachen Kartensets drucken. An der Vernissage waren diese an kleinen Tischen über die ganze Halle verteilt und zur Mitnahme angeboten. Daniel Röthlisberger empfahl dies den Gästen auch wärmstens, denn: „Wenn am Schluss keine Karten mehr da sind, wissen wir, dass die Werte in Umlauf kommen.“

Duft und Freude
Die Gäste waren nun frei, die Kunstwerke auf eigene Faust zu entdecken. Innerhalb der riesigen Loft des Tramdepots Burgernziel sind offene Räume geschaffen und die Kunstwerke um den entsprechenden christlichen Wert gruppiert worden. Ausladende Sitzgelegenheiten der Brocki.ch laden zum Ausruhen und Verweilen an.

An der Vernissage vom Freitag herrschte eine Stimmung der Freude und der Inspiration, was nicht nur der perfekten Organisation, sondern auch der herzlichen Schlichtheit der Anlasses zu verdanken war. Der kulinarische Beitrag – orientalisches Backwerk aus der Heilsarmee Kollektivunterkunft Zollikofen – erfüllte den Raum mit feinem Duft. Die Kunstwerke, samt den von den Kunstschaffenden formulierten Gedanken, treffen aufgrund zum Ausdruck gebrachter Gefühle wie Sehnsucht, Liebe und Vertrauen oft mitten ins Herz. Auch Kinderzeichnungen sind mit von der Partie.

Selbst gestalten und erschaffen
Die Ausstellung ist noch bis 25. Juli zu sehen. Die meisten der Kunstwerke sind käuflich. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Wie Daniel Röthlisberger ausführte, gehen allfällige Spenden an die Sanierung und den Umbau des Passantenheims Bern. Für die Dauer der Ausstellung werden auch sechs öffentliche Kreativ-Ateliers angeboten, welchen die offene Weite und die Helligkeit des Ausstellungsraums zugute kommt. So kann jeder und jede nicht nur Kunst konsumieren, sondern selber auch kreativ werden.

Ausstellung: Tramdepot Burgernziel, Thunstrasse 106, 3006 Bern, bis 25. Juli 2019, jeweils Mittwoch bis Samstag, 14.00 bis 20.00 Uhr und Sonntag, 11.00 bis 16.00 Uhr

Kontakt: Daniel Röthlisberger, Abteilungsleiter Heilsarmee Sozialwerk | Tel. +41 31 388 06 17  |  daniel.roethlisberger@heilsarmee.ch

 

Autor
Livia Hofer

Publiziert am
8.7.2019